Plädoyer für die Honigbiene
Nahrungskonkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen wird im Naturschutz intensiv diskutiert. Insbesondere der Wettstreit um Blütenpollen ist dabei relevant. Das ist zwar theoretisch vorstellbar, in der Praxis aber schwer nachweisbar, da viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.
Das LAVES – Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlichte einen (objektiven) Bericht zur tatsächlichen Situation.
Fazit von LAVES:
Pollen (Blütenstaub) ist für alle Bienen notwendig, um ihre Larven aufzuziehen. Pollensammeln garantiert wiederum die Bestäubung vieler Pflanzen, von denen die Natur und wir Menschen profitieren. Da Honigbienen mit ihren vielen tausend Einzelindividuen viel Pollen benötigen, erscheint es zunächst schlüssig, dass dies theoretisch das Angebot für Wildbienen verknappen könnte.
Die verfügbare wissenschaftliche Datenlage lässt jedoch nicht den Schluss zu, eine Honigbienenpräsenz stelle pauschal ein Risiko für Wildbienen dar. Andere bekannte Einflussfaktoren sind in ihrer negativen Wirkung auf die möglicherweise betroffenen Wildbienenarten bedeutsamer.
Wesentliche dieser Faktoren sind der Verlust natürlicher Lebensräume durch Nutzungsintensivierung und Bebauung oder auch der negative Stickstoffeintrag, der massive Auswirkungen auf die Pflanzenvielfalt hat.
Die Bienenfreunde Minden schließen sich dem an und raten dazu, nicht die Bienen anzuklagen, sondern die Menschen, die für die wesentlichen Faktoren verantwortlich sind.
Unsere Meinung ist: Honigbienen und Wildbienen sind gleichermaßen schützenswert.
Den gesamten Artikel der LAVES kann man unter nachfolgendem Link einsehen: